Wenn Unternehmen Gutes tun
DREI BUCHSTABEN GANZ GROSS. Sich mit dem Arbeitgeber zu identifizieren und die eigenen ethischen Werte auch im Beruf umsetzen zu können, das ist der Wunsch vieler Alumni. univie hat drei Absolvent*innen aufgespürt, die im CSR-Bereich mitgestalten. Sie geben Einblick in ihren CSR-Alltag – in einem Produktionsbetrieb, einem IT-Unternehmen und in einer Interessenvertretung.
Text: MICHAELA DÜRMOSER | Artikel als PDF aus: univie 01/2014
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Immer mehr heimische Unternehmen heften sich das Thema CSR an die Fahnen und engagieren sich für Umwelt und Gesellschaft. Alumni berichten aus ihrem CSR-Alltag.
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Was hat ein Müllsack, der von selbst verschwindet, mit jährlich über 30 Millionen Setzlingen in russischen Wäldern gemeinsam? Wie kommt es, dass IT-Manager*innen in Klassenzimmern stehen? Das sind nur einige Beispiele für CSR – drei Buchstaben, die bei immer mehr heimischen Unternehmen ganz groß geschrieben werden: Corporate Social Responsibility, das Bewusstsein und Umdenken, Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu übernehmen. „Ein Unternehmen kann nur in einem stabilen gesellschaftlichen Umfeld florieren, daher sollte auch jeder ökonomische Nutzen einen Mehrwert für die Gesellschaft haben“, erklärt Isabella Luschin, CSR-Verantwortliche bei IBM Österreich, die Motivation für das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen.
Ob im ökologischen, ökonomischen oder sozialen Bereich, der Wunsch, durch die berufliche Tätigkeit einen sinnvollen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu leisten, ist für Christian Friesl, der bei der Industriellenvereinigung den Bereich Bildung & Gesellschaft leitet, gut verständlich. Der Alumnus und Universitätsdozent der Katholischen Theologie beschäftigt sich beruflich schon seit Langem mit dem Thema und weiß, dass Führungskräfte nicht nur ökonomisch denken. „Sie treffen naturgemäß nicht nur auf wirtschaftliche, sondern auch auf ökologische, gesellschafts- oder bildungspolitische Problemfelder, zu deren Verbesserung sie beitragen wollen.“
Auch IBM hat Schwerpunkte gesetzt: Als private Forschungseinrichtung hat sich der internationale Anbieter von IT-Lösungen für den Bildungsbereich entschieden und engagiert sich für mehr Bildungsgerechtigkeit in Österreich. IBM unterstützt die gemeinnützige Bildungsinitiative Teach for Austria mit dem Lernprogramm Reading Companion – eine Spracherkennungssoftware, mit der die Schüler*innen ihre englische Aussprache üben können. Außerdem stehen IBM-Mitarbeiter*innen als Volunteers im Unterricht zur Verfügung: Sie bringen sich bei der Berufsorientierung, in Naturwissenschaften oder Englisch ein. Für Isabella Luschin sind CSR-Projekte mit Partnern von außen besonders bereichernd: „Sie bieten die Möglichkeit, Brücken zwischen unterschiedlichen Organisationskulturen zu bauen“, freut sich die Alumna der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.
Und: Es wird von der Unternehmensleitung getragen. Die Schwerpunkte im sozialen Engagement legt das CSR-Komitee, bestehend aus sechs Führungskräften aus verschiedenen Abteilungen des Unternehmens, fest. „Das Komitee haben wir ganz bewusst so aufgebaut, dass die Mitglieder rotieren und damit jeder – vom Leiter der Kommunikationsabteilung bis zum Finanzchef – die Möglichkeit hat, sich einzubringen“, berichtet Oswald.
Angekommen. Das Zukunftsthema Nachhaltigkeit ist in heimischen Unternehmen bereits auf der Agenda und bietet ein vielfältiges Betätigungsfeld für Absolvent*innen. „Ein Trend, der sich fortsetzen wird“, ist sich Isabella Luschin sicher, denn „Konsument*innen sind schon heute immer besser informiert und treffen ihre Einkaufsentscheidungen sehr bewusst.“ Daher wird es für Unternehmen noch wichtiger werden, transparent und verantwortungsbewusst zu agieren und so auch zu attraktiven Arbeitgebern zu werden. •
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