Laura Freudenthaler liest aus „Geistergeschichte"
Literaturpreis der Europäischen Union 2019
Mittwoch, 4. Dezember 2019 // 19:00 Uhr
Fachbereichsbibliothek Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik im Hauptgebäude Universität Wien
Eintritt frei, für alle Interessierten offen
Einführung: Dr. Roland Innerhofer, Institut für Germanistik
In ihrem Freijahr kommt Anne ins Straucheln. Statt sich dem eigenen Klavierspiel zu widmen und an einem Lehrbuch zu schreiben, lösen sich ihre üblichen Gewohnheiten nach und nach auf.
Seit zwanzig Jahren lebt Anne mit Thomas in der gemeinsamen Wohnung. Das Paar teilt viele Erinnerungen und weiß die Zeichen des anderen zu lesen. Sie fühlt sich in der Wohnung zunehmend unwohl, und Thomas wird immer abwesender. Schon länger vermutet sie, dass er eine Affäre hat. Nun taucht das Mädchen, wie Anne die Unbekannte nennt, als huschender, wispernder Geist auf. Geräusche und Erscheinungen sind nicht mehr eindeutig zuordenbar.
Laura Freudenthaler gelingt in Geistergeschichte das Kunststück der Gegenwärtigkeit. Man wird regelrecht in Annes Wahrnehmung hinüberverführt. Immer tiefer folgen wir ihr in eine Welt der Spiegelungen und doppelten Böden, in der Wirklichkeit und Vorstellung ineinanderfließen.
Geistergeschichte ist ein Buch über eine fortschreitende Entfremdung, die wohl viele von uns schon erlebt haben, geschrieben in einer intensiven Sprache, die mich nicht losgelassen hat. (Florian Gasser, Podcast DIE ZEIT)
Ein beklemmender Roman von einer Autorin, die auf den Mainstream pfeift. Anders ist außergewöhnliche Literatur nicht zu leisten. (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten)
Dass die Autorin eine der interessantesten Stimmen der jüngeren österreichischen Literatur ist, beweist der neue Roman eindrucksvoll – und wer Freudenthaler noch nicht gelesen hat, sollte dies nachholen. (Johanna Öttl, Die Presse)
Laura Freudenthaler wurde 1984 in Salzburg geboren und lebt heute in Wien. Die Alumna der Germanistik, Philosophie und Gender Studies veröffentlichte 2019 ihren zweiten Roman „Geisterschichte“, der mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet wurde und für den „Alpha 2019“ nominiert ist.